Der morgen danach:
Aus den Vortagserfahrungen gelernt, haben wir unseren Morgenspaziergang erstmal an der langen Leine gestartet. Wie immer. Er zieht, ich fluche. Aber als er sein Morgengeschäft hinter sich verscharrt hatte, musst ich leider (wenn auch nicht unerwartet) feststellen, dass von unserem Bei-Fuß-Training vom Vortag nichts hängen geblieben ist. Allerdings konnte ich auch beobachten, dass der Zeitpunkt, ab dem er das „Rumgehampel“ sein ließ und wunschgemäß bei Fuß ging, sich deutlich früher einstellte als am Vortag. Lernerfolg oder Zufall?
Interessant war aber auch eine ganz andere Beobachtung: Damian ist Rüde – zertifiziert, erprobt, erfahren und durch und durch. Und so lässt er sich auch gerne auf das Gehabe mit anderen Rüden ein. Rumtänzeln, umrunden, knurren, nie wirklich gefährlich boshaft, aber sehr anstrengend für die Arme. Laut Hersteller von der Oberschenkelleine ist das aber kein Rüdenproblem, sondern meins, als schwächelnder Rudelführer, der unsouverän mit der Situation umgeht. Dank „Legleader“ soll das aber ein Problem der Vergangenheit sein: Hund anschnallen und dann ab durch die Mitte. Und Hund erkennt, dass Herrchen jetzt die notwendigen Führungsqualitäten an den Tag legt und folgt anstandslos. So, sinngemäß, steht’s jedenfalls überall geschrieben. Und als wir heute wieder einem sich wild gebärenden, in der Leine hängenden Rüden begegneten, marschierte ich einfach munter weiter… und… Damian ging wortlos, stolz erhobenen Hauptes und perfekt an meiner Seite weiter. Kein tänzeln, kein knurren, kein Zähne zeigen. Toll. Ja, ganz genau so soll mein Hund sein. Ob allerdings der andere Hund heute überhaupt Referenzcharakter hat, bleibt abzuwarten. Vielleicht war er ja auch nur „unter Damians Würde“. Wir werden sehen, wie es läuft, wenn mal ein altbekannter „Rivale“ oder eine gut duftende Hündin in den Aktionsradius von unserem Gespann eindringt.
1 Gedanke zu „Spatzl-Report 3“
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Ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele Hundehalter schon mit solchen Kleinigkeiten wie der Leinenführigkeit völlig überfordert sind und Unsummen für angebliche Wunderhilfsmittel ausgeben. Leinenführigkeit und korrektes Fußgehehen sind Kleinübungen, die der Junghund etwa mit drei bis vier Monaten fast von selbst lernt, wenn die Rangordnung zwischen Führer und Hund geklärt ist. Dazu bedarf es nur einer konsrquenten Haltung des HUndeführers ohne hinderliches Vermenschlichen des Hundes. Die großen Hundeflüsterer behaupten natürlich das Gegenteil, denn schließlich wollen sie die Übungen so langwierig wie möglich gestalten um auch ordentlich Geld damit zu verdienen. Und natürlich preisen sie auch so viel wie möglich der Wundermittel an, weil sie daran auch wieder verdienen.Und der unwissende Laie kauft und klatscht. Die fachmännische Korrektur eines nicht leinenführigen Hundes dauert bei einem echten Fachmann 30 Sekunden. Wer´s nicht glaubt komme in meine Hundeschule „von der Frankentanne“ dort beweise ich es ihm.