Dexters DogStory Nr.1
Hallo liebe Leser und Leserinnen,
seit zwei Monaten bin ich nun stolze Besitzerin eines red-tri Australian Shepherd und würde gerne ein wenig über unsere gemeinsame Zeit berichten.
Vorab erst einmal ein bisschen was zu Dexters Wesen und seinen Lieblingsbeschäftigungen, um ihn vielleicht ein wenig kennen zu lernen.
Dexter ist ein sehr aufgeweckter und anhänglicher Hund. Er liebt es Sachen herum zu tragen und würde am liebsten auf Schritt und Tritt bei mir bleiben (am liebsten sogar noch auf dem Klo oder in der Dusche). Er liebt Suchspiele mit Leckerlies, Stöcke und Steine durch die Gegend zu tragen und ist immer dabei, wenn es darum geht, neue Dinge zu lernen. Außerdem ist er unheimlich freundlich und neugierig gegenüber anderen Menschen, Hunden, Katzen und allem anderen, was sich bewegt. Mittlerweile jagt er auch schon begeistert Vögeln hinterher und liebt es sie beim flattern und singen zu beobachten. Außerdem ist er ein wunderbarer Sucher beim Verstecken spielen und hat mich in null Komma nichts gefunden. Beim Spazierengehen klettert er auf alles was ihm aushält und pflügt gerne Mal das Feld von unserem Nachbarn um.
Dexter kam mit 9 Wochen zu mir
Dexter kam mit 9 Wochen zu mir nach Hause und ich muss sagen, die Welpenzeit war unglaublich toll. Auf der Fahrt zu mir hat er anfangs viel geweint aber seine Sorgen schienen mit dem ersten Tapser in meine Wohnung vergessen zu sein. Es musste alles genau erkundet werden und am 2. Tag wurden schon fleißig Gießkannen, Toilettenpapier und Schuhe herum getragen und aus den Schränken geräumt. Auch wenn ich schon beim Züchter einen Verdacht hatte, dass Dexter ein wenig aufgeweckter war als die anderen Welpen, war mir spätestens ab dem Zeitpunkt klar, dass ich ein äußerst selbstbewusstes und neugieriges Exemplar auserkoren hatte.
Zum Glück sind Aussies so wunderbar schlau und wir hatten „mir nichts dir nichts“ die Kommandos ’sitz und bleib‘ und ’nein‘ auf dem Kasten. Gerade beim Putzen war das ziemlich praktisch, auch wenn er es natürlich am Anfang nicht lange aushielt, ruhig auf einer Stelle zu bleiben. Unsere Spaziergänge liefen ebenfalls super. Ich musste nur einmal rufen und mein Hund stand zuverlässig neben mir. Ich war begeistert und dachte: „Man, es gibt doch nichts einfacheres, als einen Hund zu erziehen“.
Dexter ist jetzt 18 Wochen alt
Na ja, und jetzt zu den letzten 14 Tagen: Dexter ist nun ziemlich genau 18 Wochen alt. Man sagt ja, das Welpenalter endet mit 16 Wochen und die sogenannte ‚Junghundphase‘ beginnt. Und, nun ja: mir wurde nicht ein einziger Tag länger im Welpenparadies gewährt. Denn vor genau 14 Tagen ging es dann los. Kommandos wurden nur noch mit Bestechung von Leckerlies ausgeführt. Hat „der Herr“ seinen Willen nicht bekommen, fing er an, einem nachzulaufen, in die Füße zu zwicken und an einem hochzuspringen. Das ständige hinter mir her laufen, was vorher noch echt süß war und nach Anweisung auch unterbrochen werden konnte, wurde immer penetranter.
Außerdem wurden all die Dinge, auf die wir uns vorher schon geeinigt hatten, dass sie zu den verbotenen gehören, wieder wunderbar interessant. Und auf ’nein‘ reagierte er nur noch mit einem ‚Tja, was willst du machen? Mich hauen? Glaube ich nicht.‘-Blick. Und ich muss sagen, ich habe natürlich nicht. Aber manchmal hätte ich gerne.
Es ging morgens früh nach dem Aufstehen los. Ich muss zugeben, ich bin ein ziemlicher Morgenmuffel, aber ich glaube, es geht jedem irgendwann ganz schön auf die Nerven, wenn das Brötchen zum 3. Mal auf dem Boden landet, weil der Hund danach schnappt und der Kaffee zum 5. Mal über die halbe Küchenablage fließt. Ihr mögt euch jetzt denken ‚Dann sei eben schneller‘, aber glaubt mir, egal, wie schnell, Dexter ist schneller. Na ja, es gab dann tatsächlich die ein oder andere Situation, in der ich echt am liebsten geheult hätte, weil ich nicht mehr weiter wusste. Denn gerade das ‚Beißen‘ hat mir viel Sorge bereitet.
Im Internet habe ich dann aber beruhigender Weise erkannt, dass viele Hunde damit anfangen, wenn sie ins ‚Flegelalter‘ kommen und nachdem ich es mit ruhigem ‚Nein‘, mit bestimmtem ‚Nein‘ und mit Ignorieren und aus dem Raum gehen über mehrere Tage probiert habe, habe ich mich dann doch dazu entschieden, einmal richtig Hund zu spielen und den kleinen Rabauken zu unterwerfen. Ich muss sagen, dass ich absolut kein Fan davon bin. Weder am Hund rum zu zerren, noch Gewalt anzuwenden. Aber, voilà: seit dem reicht ein böser Blick wenn es über ihn kommt und meine Sorge, einen Problemhund heranzuziehen, hat sich gelegt.
Zeit, zur Ruhe zu kommen
Zur Zeit üben wir das zur Ruhe kommen. Ich hätte niemals gedacht, dass es so schwierig sein kann, einen Hund zum Schlafen, oder wenigstens zum Ausruhen zu bringen, aber alle Bemühungen, ihn an einen festen Platz zu gewöhnen, sind kläglich gescheitert. Wir probieren es jetzt mit einer Box mit Decke, die im Wohnzimmer steht und in die er sich immer wieder für ein paar Minuten reinlegt, bevor er droht zu überdrehen. Wenn er raus darf, wuselt er noch ein wenig Rum, macht es sich dann bequem und schläft tief und feste ein. Am Anfang war ich strickt gegen so eine Box, heute bin ich unheimlich begeistert.
Aber auch ich versuche an meiner eigenen Ruhe zu arbeiten. Denn wenn ich eins gelernt habe dann, dass ausflippen oder anschreien absolut nichts bringen. Höchstens, dass es noch viel schlimmer wird. Zur Unterstützung wagen wir uns jetzt auch Mal ans Clickertraining und schauen wie gut wir damit zurecht kommen.
Ich berichte nächste Woche gern, ob die Arbeit mit der Box und dem Clicker klappt und was Dexter noch so ausprobiert um seine Grenzen zu erweitern. Am 15. Januar haben wir außerdem einen Termin bei einer Hundetrainerin um uns auch nochmal professionel beraten zu lassen. Darauf bin ich Mal ziemlich gespannt und freue mich riesig neue Tricks auszuprobieren. :))